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ist echt witzig, gibt aber noch ganz viele andere Ansätze im Forum :laugh:
Wahrscheinlich aber nur für rollenspieler lustig!
Wenn die Welt eine Redaktion hätte...
...über was könnte man sich beschweren?
Ein Beispiel:
\"Ich finde, dass die fortlaufende Geschichte der letzten 30 Jahre, eigentlich seit dem Zweiten Weltkrieg (Meiner Meinung nach das letzte gelungene epische Abenteuer) ein Witz ist. Mal ehrlich: Will uns die Redaktion für blöd verkaufen? Da ist zunächst dieses Setting um den \"Kalten Krieg\" (sowieso: was für ein dämlicher Name!), dass man zuerst mit großem Tamtam in die Community lanciert hat und dann sträflich vernachlässigte. Nach der Kurzkampagne um die Kubakrise wurde das Setting brach liegen gelassen - nichts tat sich. Einige Boten-Artikel redeten von Abrüstungsgesprächen mit gemischten Erfolgen - wozu? Außer der lahmen Afghanistan-Anthologie aus den 1980ern kam nichts weiter heraus. Und dann, nachdem der Konflikt von offizieller Seite jahrelang unbespielt bleibt, setzt man uns SchwuppdiWupp einen NSC vor, von dem man zuvor kaum etwas gehört hatte. Und dieser \"Michail Gorbatchow\" (Oder \"Gorbachew\"? Nichtmal eine einheitliche Schreibweise bringt die Red auf die Reihe - da hätte ich mir nach 5000 Jahren Redaktionsarbeit echt mehr erwartet...) beendet den Konflikt mit der Brechstange innerhalb kürzester Zeit. \"Zeit für Wandel\" - wer, außer den dümmsten Fanboys, findet eine derartig bemühte Entwicklung denn glaubhaft? Wo bleiben die langsamen, logischen Entwicklungen, die für die Community nachvollziehbar sind? Aber nein, die Red macht's mal wieder lieber mit einem Paukenschlag. Weil's dem Plot dient. Da fällt schon mal eine Mauer, die 40 Jahre bestand, über Nacht. Aus meiner Sicht völliger Schwachsinn.
Aus diesen Fehlern wurde aber offensichtlich nichts gelernt. Nein, nun musste unbedingt eine neue Bedrohung her - anstatt bestehende Fäden aufzugreifen wurde die \"9/11\"-Kampagne lanciert - wieder mal natürlich mit einem \"Paukenschlag, den niemand kommen sah.\" Wann hört das bitte endlich auf! Die Reaktion der Comunity fiel eindeutig aus: Selbst der Gutgläubigste konnte die Story von islamisitischen Terroristen, die Flugzeuge (!) entführen, um sie in Wolkenkratzer zu fliegen (!) nur unter massiver \"suspension of disbelieve\" akzeptieren. Und dann auch noch New York! Und natürlich wurden wieder alle Setzungen von der Redaktion ignoriert, ja bewusst missachtet. Ein Beispiel: In der Spielhilfe \"Schild des Westens\" findet sich unter dem Kapitel \"Agenten und Assasinen\" (S. 124) folgender Satz: \"Die USA verfügen mit dem FBI, der CIA, dem Secret Service und einem Dutzend anderer Geheimdienste über den schlagkräftigsten und best informierten nachrichtendienstlichen Apparat der Welt.\" Und dieser ach-so-tolle Apparat soll von einer derartigen Verschwörung nichts mitbekommen haben? Wo sind denn die \"fähigen und loyalen\" NSCs der Vereinigten Staaten!? Und warum konnte die \"mächtigste Luftwaffe der Welt\" die Terroristen nicht einfach abschießen? Klar: Wenns dem Plot dient, dann versagen natürlich plötzlich alle.
Noch übler ging aber die folgende Nahost-Kampagne mit dem angestrebten Realismus auf der Welt um: Die hochgelobte US-Armee (samt Verbündeten!) - laut \"Armorium Terrarium\" (S. 64) die mächtigste Armee der Welt (!) - unterliegt in einem \"Zermürbungskrieg\" einigen Wüstenkriegern mit alten Kalashnikovs. Warum? Klar, nicht wiel es logisch ist, sondern weil man das \"Irak-Setting\" nicht zerstören durfte! Plot-Willkür aller Orten. Dabei hätte man hoffen können, dass nach dem Debakel um die unsäglichen Vietnam-Abenteuer (auch hier verliert die angebliche Supermacht USA gegen eine Horde Dschungelguerillas) Lehren gezogen wurden und endlich eine stimmige Weltsimulation aufgebaut wurde. Sind die USA jetzt eine Großmacht oder nicht? Dann aber wird es endlich einmal wieder Zeit für einen großen Sieg, in ihrer Rolle als \"Prügelknaben\" wird viel Potential dieses Settings einfach verpulvert.
Die Krönung aller Unsäglichkeiten gegen die menschliche Vernunft ist aber die jüngste Willkürsetzung im USA-Setting. Nachdem man sich mit den Bushisten Plottechnisch festgefahren hatte, holte die Red zum \"Befreiungsschlag\" aus und zaubert wieder einen neuen NSC aus dem Zylinderhut der Unglaubwürdigkeiten. \"Barak Obama\" - alleine der Name zeigt, dass sich die Red endgültig von jeder Ernsthaftigkeit entfernt hat. Und damit nicht genug: Auch dieser NSC will nun plötzlich alles wieder umkrempeln - wenn das mal kein Retconning ist, liebe Herrschaften! - und natürlich ist er - Überaschung! -Farbiger. Moment mal: Steht im Generierungsband nicht klar auf S. 43, dass ein farbiger Charakter einen um 4 verminderten SO aufweist, mit der Regionalmodifikation Afrika sogar um 7 gesenkt? Wie soll ein solcher NSC an die Spitze der mächtigsten Kraft auf der Welt aufsteigen? Fragen, die der Red egal sind. Hier geht es um eine kitschige Aufsteigerstory für Märchenonkel, die Anhänger plausibler Entwicklungen werden einmal mehr bitter entäuscht, die eigenen Regeln gelten nichts mehr, wenn irgendein Autor seinen Roman erzählen will.
All dies bringt mich dazu, mich vom System WELT 4.1 innerlich zu verabschieden. Wenn jemand Alternativen für realistisch angelegte Spielwelten weiß, soll er sich im Forum mal melden. Ist M.A.R.S. nicht doch das bessere System?
